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Zensur und die Kunst

»Eine Zensur findet nicht statt«. Das ist ein markiger Spruch – aber nicht mehr. Dem mit dem Kunstbetrieb nicht eng Vertrauten wird es vermutlich nicht auffallen, wie sehr heute in Österreich und der BRD sogar die bildende Kunst zensuriert wird. Uns Künstlern, die in das ganze Geschehen involviert sind fällt sogar sehr viel auf. So wird jedes Kunstwerk, das im Dritten Reich entstanden ist unter “Nazimachwerk” subsummiert, egal ob es sich um gute Kunst oder um Minderwertiges handelt. Die Namen großer Künstler aus dieser Zeit sind heute nur mehr wenigen “Eingeweihten” bekannt – deren Kunstwerke sind in der Öffentlichkeit so gut wie unbekannt. Wollte man global aber jedes Kunstwerk, das der Propaganda diente, aus den Museen oder aus dem Stadtbild entfernen, dann wären die Museen ziemlich leer und viele Städte um großartige Kunstwerke ärmer. 
Heute nennt man Zensur oft nicht mehr Zensur – man bedient sich eines subtileren Mittels, das der Durchschnittseuropäer nicht durchschaut. Vieles, was gut ist und sich durch die Jahrhunderte, oft sogar durch die Jahrtausende entwickelt hat und vortrefflich gediehen ist,wird auf dem Altar des Götzen »Political Correctness« geopfert. Das ist – nennt man die Sache beim Namen – nichts anderes als Indoktrination. Die Zensur soll bereits im Kopf des Bürgers stattfinden. Die Umerziehung, die von gewissen Kreisen gewünscht ist, hat besonders seit 1945 ihre schauerlichen Ergebnisse tief in den Köpfen vor allem der Österreicher und der Deutschen etabliert. Selbstdenker haben es in unserer Zeit, dem 21. Jahrhundert, sehr schwer. Eigenständiges Denken ist nur mehr erwünscht, wenn es sich mit derMeinung gewisser Kreise deckt – und ihnen nützt. Natürlich könnte ich noch wesentlich Genaueres schreiben und wesentlich deutlicher werden. Das aber hätte womöglich eine Klage wegen “Wiederbetätigung und Verhetzung” zur Folge, denn wir haben ja in Österreich und Deutschland absolute Gedanken-, Meinungs- und Redefreiheit. Leider hätten wir diese nur nötig. Denn echte Demokratie und Freiheit sind zum bloßen Schlagwort verkommen.
Die Zensur in den Köpfen der Menschen wird vor allem durch die “Massenverdummungswaffe” des Fernsehens vorangetrieben, wenngleich alle Medien ins gleiche Horn stoßen. Es gibt nur mehr sehr wenige Medien, die sich getrauen gegen die allgemeine Zensur anzugehen. Das ist ein Symptom unserer kranken Zeit. Man darf nicht vergessen, daß die Medien große Macht in den Köpfen der Menschen haben, denn schon vor weit über 100 Jahren galt das als “richtig”, was man in den Zeitungen lesen konnte. Und die Medien wurden immer schon dafür benutzt Meinungen als Tatsachen hinzustellen. In verschiedenen Medien erschienen zum Beispiel Falschmeldungen um in Kriegszeiten eine gewisse Stimmung zu erzeugen. So wurde durch englische Zeitungen während des ersten Weltkrieges der Schwachsinn verbreitet, die Deutschen schlachteten und äßen Kinder – das stempelte sie in den Köpfen der Engländer zu »Hunnen« und »Nicht-Menschen«, die man ausrotten müsse. Auch in unserem 21. Jahrhundert werden ähnliche Lügen über »Feinde« verbreitet – man erinnere sich an die Lüge über die chemischen Waffen, die der Irak besäße. Die Folge war die Zustimmung in den Köpfen der Amerikaner zu einem ungerechtfertigten Krieg, den man eigentlich Terrorüberfall nennen müßte. 
Doch nicht nur aus politischen Gründen wird Zensur in den Medien ausgeübt. In der Kunst und Konsumwelt ist sie ein probates Mittel, um Produkte vermarkten zu können, die ohne Zensur und bewußte Irreführung nie auch nur irgendeine Chance gehabt hätten, beachtet zu werden. Gewisse »Farbschütter« werden zu Künstlern stilisiert, und auf der anderen Seite werden erstklassige Künstler, die nach dem Consensus Gentium großartige Kunstwerke schufen und schaffen der Öffentlichkeit verschwiegen. Durch dieses Verschweigen erreichte man, daß es sie einfach nicht “gibt”, sei es aus politischen Gründen oder weil sie eine dem Kunsthandel zuwiderlaufende Meinung über Kunst vertreten. Es gibt nur mehr wenige Zeitungen und Zeitschriften, die diese Künstler, die von der übrigen Presse einfach »wegzensuriert« werden, dem Volk in gerechter Weise nahebringt (eine davon lesen Sie soeben). Das alles ist kein Lamento eines Künstlers, dessen Arbeiten zu wenig Beachtung finden – es ist eine nüchterne Feststellung eines Künstlers, der die Kunstszene und die Berichterstattung darüber von innen kennt. Wer tatsächlich über Kunst, die diesen Namen auch verdient, informiert sein möchte, ist auf diese wenigen Zeitungen angewiesen – und oftmals auf das Weltnetz. Dort wird zwar in Zukunft sehr viel zensuriert, aber das gesamte Weltnetz kann man zum Glück nur schwer zensurieren. Man muß im Internet nur über eine Suchmaschine nach “zeitgenössische realistische Kunst” oder “realistische Maler+21. Jahrhundert” suchen. Der Kunstfreund wird fündig werden, und er wird erstaunt sein, wie viele gute Künstler es gibt! Viele Künstler betreiben eine eigene Netzseite, auf der sie die eigenen Werke vorstellen – diese Netzseiten werden derzeit noch nicht zensuriert. Es ist nur die Frage, wie lange es dauern wird, bis auch hier eingegriffen werden wird. Schlaue Künstler verwenden aber einen Server, der dem Zugriff zensurierender Staaten entzogen ist.

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