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Die Neoliberale Marktwirtschaft und die Kunst

Die "unkontrollierte neoliberale Marktwirtschaft" mit allen "Verirrungen der Ideologie der Marktreligiosität" sei gescheitert, die Planwirtschaft ebenso, nun müßten neue Alternativen her, meinte Landeshauptmann Voves. Das steht zwar in einem Papier, das als Diskussionsgrundlage für die Vermögenssteuer dienen sollte – aber es gilt auch für den Kunstbetrieb.
Über einen langen Zeitraum wurde von Kunstkritikern, Medien und anderen »Kunstgurus« ein Kunstmarkt geschaffen, der nur einer sehr kleinen Gruppe von selbsternannten Künstlern nützt. Welche Gruppe von »Künstlern« ist das? Man braucht nicht lange zu suchen: Es sind Scharlatane, die bislang durch Verweigerung echter Leistung aufgefallen sind. Namen möchte ich hier keine nennen, da ich voraussetzen kann, daß der Leser diese Scharlatane selbst von wirklichen Könnern unterscheiden kann – wenn er nicht von den gleichgeschalteten »Kunstexperten« indoktriniert worden ist. Ein einfacher Test könnte Sie sicher machen, ob Sie indoktriniert worden sind und nur fragwürdigen »Kunstrichtern« folgen – oder ob Sie selber denken und beurteilen wollen und können. Vergleichen Sie (der Einfachheit wegen) eine Skulptur von Rodin, von Maillol oder gar von Michelangelo mit den zusammengeschweißten Röhren auf der Documenta 12 in Kassel. Oder vergleichen Sie ein Gemälde von Walter Leistikow oder von Arnold Böcklin oder gar von Velasquez mit einem »Schüttbild« von Jackson Pollock. Farbe auf irgendeine Leinwand zu schütten ist keinerlei Beweis von Können oder künstlerischer Bewältigung eines für andere lesbaren Bildes. Wer Röhren zusammenschweißt, hat nur das Handwerk des Schweißens erlernt – von Kunst kann da noch keine wie auch immer geartete Rede sein. Ich will die Beispiele für einen Selbsttest nicht unnötig vermehren. Diese selbsternannten »Künstler« beherrschen meist nur eine Kunst: Menschen, die über viel Geld verfügen, dieses für fragwürdige Dinge aus der Tasche zu ziehen. Das ist die erschreckende Parallele zur neokonservativen Marktwirtschaft.
So lange diese geprellten Reichen diese fragwürdigen »Kunstwerke« aus eigener Tasche bezahlen, ist das noch kein großes Problem für uns – das Volk. Aber von staatlicher Seite (und auch von Seiten der Länder und Kommunen) wird frohgemut der größte Mist angekauft. Das Schlimme daran ist, daß das mit unserem – des Volkes – Steuergeld passiert. Das ist unter keinerlei Umständen hinnehmbar. Derzeit haben wir eine globale Wirtschafts- und Finanzkatastrophe. Millionen von Arbeitsplätzen gehen verloren und das Volk verarmt. Aber Geld für fragwürdige Projekte war von Seiten des Staates und der Länder immer schon genug da…
Eliten wird es immer geben – auch in der Kunst. Der wirklich Fähige wird sich nicht ernsthaft um das Wutgeheul der Minderfähigen kümmern – ja er darf das gar nicht, will er nicht von seinem von ihm als richtig erkannten Weg abweichen. Dieses Wutgeheul kann verschiedene Formen annehmen: In der bildenden Kunst wird der Könner meist als »ewiggestriger Blut- und Bodenmaler« abqualifiziert – soferne ihm nicht noch viel schlimmere Prädikate verliehen werden, wenn er realistisch malt. Von den Medien wird er oftmals totgeschwiegen. Ist das nicht möglich, geht man mit einer kurzen Randnotiz über ihn hinweg. Mit anderen Worten: seine Könnerschaft wird »marginalisiert«. Autoren geht es auch nicht viel anders, wenn sie in gutem Deutsch schreiben ohne den Moden der »Versaubeutelung der Muttersprache« zu folgen. Oftmals werden gerade die Eliten abqualifiziert, die verständlich schreiben, die nicht einäugigen Geschichtsauffassungen huldigen, die nicht in den Niederungen des Gossen- und Fäkaljargons zuhause sind. Und auch Komponisten bleiben davon nicht verschont – um angeblich »gute Musik« zu schreiben müßten sie organisierten Krach schreiben, der »nicht einmal für die Instrumente verständlich ist«. Komponiert jemand gute und nach der Auffassung von Kennern schöne Musik, wird ihm das Prädikat der Mittelmäßigkeit durch das Wort des »Populärmusikers und Dutzendschreibers« umgehängt. Kurzum: Die Wertung wird durch Nichtskönner schlichtweg umgedreht. Was Könner und Kenner als gut bezeichnen, wird abgewertet, um nicht die Qualität der Eliten, der Könner, der Fähigen anerkennen zu müssen. Das bewährt sich selbstverständlich nicht – außer es wird der Masse durch ein wahres Trommelfeuer von Lobhudeleien für das Verquere und Schlechte eingehämmert. Vielerorts hatten diese Einpeitscher leider schon große Erfolge zu verzeichnen. Dabei handeln sie ebenso wie die vielen »Finanzberater«, die noch wertlose Finanzprodukte »verhökerten«, als der Zusammenbruch bereits absehbar war. Der Zusammenbruch der als »hohe modernen Kunst« beweihräucherten Scharlatanerien ist auch bereits absehbar. Und gerade jetzt könnte man um wohlfeiles Geld gute Sammlungen von wirklich guten Kunstwerken anlegen, denn gerade die wirklichen Künstler leiden unter der allgemeinen Wirtschafts- und Finanzkrise. Wenn die Scharlatanerien als solche entlarvt sind – und bis dahin ist nur noch wenig Zeit – sind sie keine Wertanlage mehr, sondern das, was sie immer schon waren: Kulturmüll. Die wirklichen Kunsteliten und Sammlereliten wird es freuen.

Die Neoliberale Marktwirtschaft und die Kunst: Zitat
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